*** Allen ein gutes und gesundes Jahr 2024 ***
#1

Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 19:58
von Sara (gelöscht)
avatar

Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik wird großzügiger:

Familienzusammenführung mit Angehörigen ohne Identitätspapiere wird erleichtert

Menschen, die sich illegal in S. aufhalten, sollen in größerem Umfang Leistungen des Gesundheitswesens erhalten und ihre Kinder zur Schule schicken können

Arbeitskraft-Einwanderung soll leichter werden.

Die Details für die Block übergreifende Vereinbarung werden in den nächsten Monaten ausgearbeitet werden.

"Schwedens Regierung passt sich also nicht mit einer restriktiveren Politik den Forderungen von Rechtsaussen an, sondern tut das Gegenteil. Damit folgt das Land nicht dem europäischen Mainstream, sondern beschreitet einen Sonderweg. Das betont Orkan Kösemen, Mitarbeiter der parteiungebundenen deutschen Bertelsmann-Stiftung, im Gespräch mit Radio Schweden."

http://sverigesradio.se/sida/artikel.asp...artikel=4392539


winke Sigrid

nach oben springen

#2

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 20:06
von Gast (gelöscht)
avatar

Danke für die Info, Sigrid. Ich finde, es ist eine gute "menschliche" Entscheidung und ist so vollkommen anders als in den meisten anderen europäischen Ländern. Da wird vollkommen auf die harte Linie gesetzt


nach oben springen

#3

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 21:47
von Josef (gelöscht)
avatar

Ich weiß nicht wie schwierig die Familienzusammenführung ohne Identitätspapiere ist - wage aber zu behaupten, dass eine deutliche Erleichterung auch zu einem erheblichen Mißbrauch führen wird. Auch dass ist "menschlich" verständlich.

Menschen die sich illegal in Schweden aufhalten und und die aus welchen Gründen auch immer nicht abgeschoben werden können oder sollen, sollten sicherlich auch eine angemessene Krankenvorsorge bekommen und ihre Kinder zur Schule schicken können.

Wenn die Einwanderung als Arbeitskraft erleichtert wird, wird die Arbeitslosigkeit anwachsen, denn Arbeit für gering qualifizierte gibt es heute schon nur wenig. Ich gehe davon aus, dass nicht unbedingt die Einwanderung von qualifizierten Arbeitskräften gefördert, sondern derjenigen ohne oder nur geringer Schulbildung erleichtert wird.
Es ist in jeder Hinsicht "menschlicher" und auch für das schwedische Staatswesen billiger Personen in deren Heimatland zu fördern, statt diese nach Schweden zu holen.

Die Regierungen aller Länder haben bei aller "Menschlichkeit" überlegt und zuvorderst i.S. der eigenen Bevölkerung zu handeln - und das bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieses Handeln gegen Andere gerichtet ist. Eine Ausländerpolitik wie hier vorgestellt wird die Mehrheit als zu Lasten der einheimischen Bevölkerung gehend betrachten und mit Sicherheit die Rechtsaussen stärken. Wem ist damit geholfen?

Josef
Josef

nach oben springen

#4

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 22:05
von Gast (gelöscht)
avatar

Ich sehe die Entscheidung bzw. das geplante Vorhaben der schwedischen Regierung zuerst einmal positiv im Sinne des Schutzes der Familie!

Und ansonsten? Soll also die Devise für die Zukunft heißen: Schotten dicht, nichts kommt mehr rein in die Festung Europa? Wohin soll uns das führen?

Da kommt mir gerade ein Gedanke - es wandern ja Jahr für Jahr Tausende von Europäern aus in andere Kontinente.
Da könnte man ja, ähnlich des Emissionsrechtehandel, Zertifikate ausgeben. Für jeden auswandernden Europäer darf ein Afrikaner (oder auch zwei, ich denke, dass könnte Europa doch wirklich gerade noch verkraften) oder ein Asiate oder.... in die Festung Europa rein. Dann dürfte es doch zu keinen Problemen bezüglich Arbeitsplätzen etc. kommen und auch die Sozialsysteme dürften nicht in Schieflage geraten, oder?


nach oben springen

#5

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 22:28
von Josef (gelöscht)
avatar

Die Frage ist - ist die Familienzusammenführung bisher nur schwierig oder unmöglich gewesen. Der Begriff Erleichterung bedeutet, dass es wohl bisher auch schon möglich war - wenn auch schwieriger. Muss es also wirklich erleichtert werden, wenn dadurch die Gefahr des erheblichen Mißbrauches gegeben ist. Und das wird wohl sein und ich habe dafür seitens der Betroffenen auch Verständnis für.

Zu Deinem Gedanken - Es steht jedem Land frei selbst zu entscheiden ob es z.B. Europäer aufnimmt oder nicht. Im übrigen ist es ja nicht so, dass zur Zeit keine Afrikaner oder Asiaten eingelassen werden.

Muss man deshalb alle Schleusen öffnen? Wer dies tut, muss sich über den Zuwachs bei den Rechtsaußen nicht wundern. Der Druck an den europäischen Außengrenzen wird grösser - der Zulauf bei den Rechten dann aber auch.

Josef

nach oben springen

#6

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 10.03.2011 22:56
von Gast (gelöscht)
avatar

@Josef:
Der Druck an den europäischen Außengrenzen wird grösser -


Absolut richtig!! Aber wie groß der Druck ist, wißt ihr hier oben noch gar nicht richtig. Auf den griechischen Ägäisinseln oder an der griech./türk. Landgrenze oder auch auf Lampedusa oder Gibraltar stranden Tag für Tag und Nacht für Nacht Menschen. Es kann dir passieren, du machst einen kleinen Abendspaziergang entlang des Strandes und plötzlich triffst du auf zerlumpte Menschen, die dich um etwas Wasser oder etwas zu essen bitten oder auch um ein paar Münzen. Sie tauchen aus dem Nichts auf und sie verschwinden auch ganz schnell wieder. Es sind nicht nur immer die spektakulären "Boatpeople", die man im Fernsehen zu Gesicht bekommt. Darüberhinaus gibt es unzählige "Nußschalen" mit Menschen, die versuchen einen Fuß auf die Festung Europa setzen zu können. Die Leute tun dir nichts, die haben selbst wahnsinnige Angst. Das Ganze ist eine riesige menschliche Tragödie!!

nach oben springen

#7

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 07:06
von südschwede (gelöscht)
avatar

Ist es dann eine Lösung, diese armen Leute bei uns ( Europa( aufzunehmen?
NEIN
Es ist einfach wichtig, in deren Heimatländern eine Struktur zu schaffen, die das Leben auch dort lebenswert macht.
Leider scheint die Politik nicht in der Lage zu sein, wirklich zu helfen. Ausbeutende Firmen schaffen es jedoch problemlos, einen Zugang in diese Länder zu bekommen.

Auch jetzt das rumgeeiere um Lybien - außer heißer Luft ......

nach oben springen

#8

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 08:21
von Sara (gelöscht)
avatar

Zitat von Josef

Es ist in jeder Hinsicht "menschlicher" und auch für das schwedische Staatswesen billiger Personen in deren Heimatland zu fördern, statt diese nach Schweden zu holen.

Die Regierungen aller Länder haben bei aller "Menschlichkeit" überlegt und zuvorderst i.S. der eigenen Bevölkerung zu handeln - und das bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieses Handeln gegen Andere gerichtet ist. Eine Ausländerpolitik wie hier vorgestellt wird die Mehrheit als zu Lasten der einheimischen Bevölkerung gehend betrachten und mit Sicherheit die Rechtsaussen stärken. Wem ist damit geholfen?

Josef
Josef



Richtig! Und ich verstehe nicht, warum man direkt in die rechte Ecke gedrückt wird, wenn man nicht jeden Ausländer mit offenen Armen empfangen will.
Ob diese Menschen nun in Frankreich, Deutschland oder Schweden aufgenommen wurden, die meisten von ihnen leben von Sozialhilfe in Ghettos. Aus unserer Sicht führen diese Menschen dann immer noch ein besseres Leben als in ihren Heimatländern, aber das Gros der Eingewanderten ist seit Generationen auf staatliche Hilfe angewiesen und sind Außenseiter in einem für sie fremden Land geblieben.

In Schweden wurde in der Vergangenheit alles getan, um Ausländern die Integration in die schwedische Gesellschaft zu erleichtern, und trotzdem gelingt es nur einer Minderheit, sich etablieren zu können. Es ist also vollkommen egal, welche staatlichen Regelungen und Hilfestellungen geboten werden, das Volk entscheidet vor Ort auf seine eigene, subtile Weise, ob und wer aufgenommen wird.
So betrachtet wäre es sinnvoller, ihnen in ihren Heimatländern die Unterstützung zukommen zu lassen, die ihnen zu einem besseren Lebensstandard verhelfen würde.

Die Schweden stimmten gegen die Einführung des Euro, auch weil sie ihr Zahlungsmittel als Teil ihrer Identität in einem bevölkerungsreichen Europa nicht verlieren wollten. Sich integrieren zu wollen/müssen bedeutet nicht auch die Aufgabe der eigenen Kultur, aber je größer die kulturellen Unterschiede zwischen der aufnehmenden Bevölkerung und den Eingewanderten ausgeprägt sind, umso schwieriger gestaltet sich ein Zusammenleben.

Ein Beispiel: Ein in Deutschland in vierter Generation lebender junger Mann mit Migrationshintergrund reist nach Anatolien, um dort die Frau zu heiraten, die von der Familie für ihn ausgesucht wurde. Diese junge Frau, die in einem uns sehr fernen Kulturkreis aufgewachsen ist, weder über deutsche Sprachkenntnisse noch eine Ausbildung verfügt, hat durch ihre Heirat ein Aufenthaltsrecht in Deutschland erworben. Sie wird die nächste Generation an Kindern großziehen, wie es von ihr verlangt und ihrer Kultur gerecht wird.

Es wurden türkisch stämmige Schüler befragt, die in Berlin eine Schule besuchen, einige von ihnen kurz vor einem Realschulabschluss standen und sogar beabsichtigten, Abitur zu machen, um anschließend ein Studium aufzunehmen. Nun könnte man meinen, dass diese Jugendlichen die Wertevorstellungen unserer deutschen Gesellschaft zumindest akzeptieren würden, in der sie in vierter Generation aufgewachsen sind. Mitnichten, denn für sie sind deutsche Mädchen aufgrund ihrer Lebensweise einfach nur verachtenswerte Nutten, und die Jungs werden nur eine Frau aus ihrem Kulturkreis heiraten, die traditionell erzogen worden sind.

Es gibt Menschen mit Migrationshintergrund, die zwar ihre Kultur nicht aufgegeben haben, sie aber nicht mehr als alleingültigen Maßstab für ihre Entscheidungen und Wertevorstellungen anlegen. Dieser intellektuelle Wandel hat sich bereits in ihrer Heimat oder bei ihren Eltern vollzogen und stellen eine Minderheit dar.


winke Sigrid

nach oben springen

#9

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 12:23
von Gast (gelöscht)
avatar

Es gibt ein sehr interessantes, neues Buch auf dem Büchermarkt:

"Die Panikmacher" , geschrieben von Patrick Bahners, dem Feuilletonchef der FAZ

Wie arbeitet die Islamkritik? Nun, vor allem mit einer Menge Tatsachenverdrehungen......

Dazu auch:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...1830100742.html


Und dann läuft seit gestern fürs Gemüt auch noch eine sehr nette, lustige Komödie in deutschen Kinos: "Almanya" Lebensweg bzw. Integration einer türkischen Familie nach 50 Jahren Deutschland.......

nach oben springen

#10

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 14:37
von Sara (gelöscht)
avatar

Nein Aline, ich habe weder das Sarrazin-Buch gelesen noch schwirren in meinem Hinterkopf irgendwelche Ängste.

Über Patrick Bahners habe ich bei wiki informiert, und

"Monika Maron kritisierte Patrick Bahners, „ein Pamphlet über die deutschen Islam-Kritiker geschrieben“ zu haben, „das die westlichen Werte gering schätzt, die Freiheit der Frauen verachtet und zugleich zeigt, wie wenig der Stubenpublizist über die Wirklichkeit weiß." http://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_Bahners

Und diese Stubenpublizisten gleich welcher Coleur sind es, die Stimmungsmache betreiben. Ihre An- und Einsichten ändern sich auch nicht, wenn sie tatsächlich einmal vor Ort sind, siehe die einseitige Berichterstattung über die Krise in Libyen.

Zitat aus deinem link:

Und wohin führt die Islamkritik? Sie führe, fasst Bahners auf Nachfrage zusammen, „in einen Alltag, in dem man nur noch das toleriert, mit dem man übereinstimmt“.

Absolut richtig, wenn die Toleranzgrenze, diei soziale und finanzielle Belastbarkeit einer Gesellschaft an ihre Grenze gerät, schlägt Akzeptanz in Ablehnung um. Außerdem müsste die Interpretation des Koran generell an das Leben im 21. Jahrhundert angepasst werden, nur dann werden die Muslime auch Toleranz gegenüber allen anderen Kulturen aufbringen.


winke Sigrid

nach oben springen

#11

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 18:08
von Gast (gelöscht)
avatar

Wahnsinn, deine Antwort, Sigrid. Wenn du angeblich "keine Ängste hast", wie kann man dann so schreiben; mehr Pauschalierung a la Alice Schwarzer geht ja gar nicht mehr.
Und warum sollte die "Meinung" einer Monika Maron mehr wert sein als die Meinung/Ansichten eines Patrick Bahners?? Und warum sind für dich Leute, die eine andere Meinung zu dem Thema als du sie hast, gleich "Stubenpublizisten"?

Übrigens, du forderst, dass die Interpretation des Koran generell an das Leben im 21. Jahrhundert angepasst werden sollte, nur dann würden die Muslime auch Toleranz gegenüber allen anderen Kulturen aufbringen. Bravo, ich fordere ab sofort, dass die Interpretation der Bibel endlich generell an das Leben im 21. Jahrhundert angepasst wird, denn nur dann können Christen auch Toleranz gegenüber anderen Kulturen aufbringen. Daran hapert es nämlich noch ganz gewaltig, denn nur so lassen sich deine gemachten Pauschalierungen erklären

nach oben springen

#12

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 20:51
von EvaS (gelöscht)
avatar

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels bleibt uns gar kein anderer Weg als mehr Einwanderer ins Land zu holen. Das haben die Schweden erkannt. Das Hauptaugenmerk ist auf eine gute Bildung und Ausbildung zu richten.Da sind alle gefordert Schule, Betriebe, Staat und an erster Stelle die Eltern, die Grundwerte vermitteln müssen. Kontraproduktiv sind solche Auftritte wie der des türkischen Ministerpräsidenten Erdokan in Köln.

Die größte europäische Minderheit in Europa, die ausgegrenzt und ghettorisiert wird sind die Roma. Ihnen wird der Zugang zu Bildung und Arbeit weitestgehend verweigert uns treibt sie somit in die Kriminalität.

Hälsningar
Eva

nach oben springen

#13

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 22:19
von Josef (gelöscht)
avatar

Aline, denk mal darüber nach mit welchen Konsequenzen ein Muslim zu rechnen hat, der sich nicht an den Koran hält und mit welchen Konsequenzen ein Christ rechnen muss, wenn er sich nicht an die Bibel hält. Und dann erzähle mir etwas darüber wer toleranter zu sein hat.
Wenn Du darüber hinaus die Vorschriften und Auslegungen des neuen Testamentes für intoleranter hältst als die Vorschriften und Auslegungen des Koran, kann einer von uns Beiden nicht lesen.

Josef

nach oben springen

#14

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 11.03.2011 23:48
von Gast (gelöscht)
avatar

Also irgendwie können doch die desolaten Ergebnisse der PISA-Studien für Deutschland gar nicht stimmen. Wenn ich daran denke, wieviele "Islamkenner" und wieviele Leute es gibt, die sich ganz genau mit dem Koran auskennen, die jede Sure ganz genau interpretieren können........ ist ja direkt eine regelrechte Schwemme, genauso wie sich jeder Fernsehsender seinen eigenen "Terrorismusexperten" hält

PS: Die Bibel halte ich für nichts anderes als ein Märchenbuch für Dumme!
PS: Ich kenne zig Muslime, die sich nicht an den Koran halten. Sie leben alle noch!

nach oben springen

#15

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 00:09
von hjermind • 1.262 Beiträge

Zitat von Aline

PS: Die Bibel halte ich für nichts anderes als ein Märchenbuch für Dumme!


"Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen."
Richard Dawkins, Der Gotteswahn, Ullstein Verlag, September 2007, ISBN 3550086881

nach oben springen

#16

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 11:03
von Josef (gelöscht)
avatar

Die Gläubigen aller Religionen haben einen Vorteil - sie wissen, dass sie glauben während die Wissenden nur glauben das sie wissen und es liegt in der Natur der Sache, dass keiner seine Überzeugung jemals wird beweisen können

Wir sind aber mittlerweile erheblich vom Ausgangsthema abgeschweift. Wobei es schon eigenartig ist, daß Einwanderer muslimischen Glaubens aus dem nahen Osten wesentlich mehr Probleme mit der Integration haben als andere Gruppen. Integrationsprobleme zwischen Europäern sind heute nur noch marginal vorhanden und wohl im wesentlichen auf die einzelne Person und nicht auf die Nationalität als solche beschränkt. Auch mit Asiaten gibt es in der Regel deutlich weniger Integrations- bzw. Akzeptanzprobleme auch wenn diese oftmals auch muslimischen Glaubens sind.
Und wenn in Europa von Zu- und Einwanderern die Rede ist, denken wir meist zuerst an Menschen muslimischen Glaubens aus dem nahen Osten und dies wird von Politikern wie z.B. Erdogan noch angefeuert.

Josef

nach oben springen

#17

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 14:06
von Gast (gelöscht)
avatar

Na, wie passend, da schaltet doch google gleich die passende Werbung oberhalb dieses threads

Muslim Girls

"Ein Plädoyer für sinnvolle Integrationskonzepte. Gegen Verallgemeinerung. Auch eine Antwort auf die Sarrazin-Polemik."
(stern, 41/2010)

"Mit bissigen Fakten gegen Sarrazin: die Berliner Journalistin Sineb El Masrar." (Matthias Thieme, Berliner Zeitung, 16. Oktober 2010)

"Muslim Girls"
Wer wir sind, wie wir leben

208 Seiten
14.95 Euro, 23.50 sFr
September 2010
ISBN:9783821865331


Sie sind sexy, sie sind selbstbewusst und sie sind muslimisch

Muslimische Frauen begegnen uns fast überall, und doch wissen wir nur, dass sie unterdrückt, zwangsverheiratet und zwangsverhüllt sind. Stimmt nicht, sagt Sineb El Masrar: »Ich lebe selbstbestimmt, wie viele von uns«.

Sie sind selbstbewusst, frech und lebensfroh. Tagsüber studieren sie BWL und abends sind sie Privatsekretärinnen ihrer in Behördenfragen oft unbeholfenen Eltern. Du triffst sie auf der Party eines Kommilitonen und sie flirten mit Mehmet, Christoph oder vielleicht auch Enrico. Sie sind Muslima 2.0, und sie sind keine Opfer, sondern eigenwillige Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Mit oder ohne Tuch auf dem Kopf.

Die marokkanisch-stämmige Autorin Sineb El Masrar erzählt, wie die junge muslimische Frauengeneration hierzulande ihr Leben lebt, was sie beeinflusst, wie sie um Unabhängigkeit kämpft und wo sie ihren Platz in der Gesellschaft sieht. Das Bild der muslimischen Frau in der Öffentlichkeit trifft nicht die Lebenswirklichkeit vieler junger Musliminnen. Sineb El Masrar spricht aus, was viele von ihnen denken: Augen auf, wir sind längst angekommen!

nach oben springen

#18

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 19:43
von Sara (gelöscht)
avatar

Ich habe keine Wertung der Kritik einer Monika Maron vorgenommen, aber sie hat mit der Bezeichnung „Stubenpublizisten“ für einen Herrn Bahners, nicht Unrecht. ;-)

Und dass die Auslegung des Korans „reformiert“ werden sollte, fordern türkische Intellektuelle, über die Bibel können wir gerne an anderer Stelle diskutieren. :o)

Ich schließe mich voll und ganz der Argumentation von Josef an.

"Muslim Girls" gibt es auch im Iran, diese Girls gehören der gehobenen Mittelschicht an und repräsentieren nicht die Mehrheit der Frauen in den islamischen Staaten. Andererseits sind es im Iran gerade die jungen Studentinnen, die sich für die totale Verschleierung der Frauen in der Öffentlichkeit einsetzen.
Und eine Verallgemeinerung drückt doch die Wahrnehmung von vorherrschenden Eindrücken aus, und es sind doch immer die mehrheitlich vorhandenen Faktoren, die als Grundlage für Entscheidungen dienen.

Dieser mutige Schritt der schwedischen Regierung, Angehörige ohne Identitätspapiere ins Land zu lassen, dürfte doch auch die Anstrengungen zur Terroristenbekämpfung unterwandern.


winke Sigrid

nach oben springen

#19

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 21:34
von Gast (gelöscht)
avatar

@Sara:
"Muslim Girls" gibt es auch im Iran, diese Girls gehören der gehobenen Mittelschicht an und repräsentieren nicht die Mehrheit der Frauen in den islamischen Staaten.

Ja, aber wir sprechen ja jetzt gerade nicht von den Frauen im Iran, sondern von den angeblich nicht integrierten muslimischen Frauen und Männern in Europa/Deutschland/Schweden. (du meinst nicht zufällig das Buch "Die Girls von Riad", welches in Saudi-Arabien spielt und wo tatsächlich die "gehobene" Mittelschicht zu Wort kommt?)

Und da zeigt das Buch von Sineb El Masrar, dass eine großer Teil der jungen Musliminen eben doch längst in Europa angekommen ist (das Buch handelt von jungen Frauen in Deutschland). Aber ein Großteil der deutschen Bevölkerung will das einfach nicht sehen und zwar weil sie voll gestopft ist mit den gängigen Klischeebildern, die uns die Medien liefern: "Die in einen schwarzen Tschador gehüllte Muslimin, die kaum Deutsch spricht und ihre Wohnung kaum verlässt". Ja, es gibt solche Frauen (größtenteils noch ältere Frauen), aber sie stellen definitiv nicht die Mehrheit! Wenn ich mit der Strassenbahn fahre, dann begegnen mir sehr viel mehr türkische, arabische Frauen, die enge Jeans oder Minirock tragen, die geschminkt sind, die Deutsch sprechen und kaum von anderen Jugendlichen zu unterscheiden sind (ja doch, durch ihre tolle Haarpracht sind sie zu unterscheiden ;-) .

@Sara:
Andererseits sind es im Iran gerade die jungen Studentinnen, die sich für die totale Verschleierung der Frauen in der Öffentlichkeit einsetzen.

Was geht uns die "totale (?)" Verschleierung einer Frau an, wenn sie es freiwillig macht? Ich kann dir versichern, ich habe selbst schon Situationen erlebt, wo ich mir gedacht habe: Mensch, eine kleine Verhüllung/Verschleierung wäre jetzt nicht schlecht. Einfach um meine Ruhe zu haben.
Warum setzen wir jedes Kopftuch tragen gleich mit Religion in Verbindung? Es kann einem doch vollkommen schnuppe sein, was ein anderer Mensch trägt. Es kommt doch nicht auf die Kleidung an, sondern auf den Inhalt, nämlich den Menschen.

@Sara:
Dieser mutige Schritt der schwedischen Regierung, Angehörige ohne Identitätspapiere ins Land zu lassen, dürfte doch auch die Anstrengungen zur Terroristenbekämpfung unterwandern.


Und da ist es wieder, das Vorurteil! Denn alle Einwanderer und vor allem, wenn sie aus einem arabischen Staat kommen, sind ja erst mal alles kleine Terroristen (Das wissen wir ja alle, denn wir sind ja alles erfahrene Terrorismusexperten)

nach oben springen

#20

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 12.03.2011 23:02
von Sara (gelöscht)
avatar

@Sara:
"Muslim Girls" gibt es auch im Iran, diese Girls gehören der gehobenen Mittelschicht an und repräsentieren nicht die Mehrheit der Frauen in den islamischen Staaten.

Ja, aber wir sprechen ja jetzt gerade nicht von den Frauen im Iran, sondern von den angeblich nicht integrierten muslimischen Frauen und Männern in Europa/Deutschland/Schweden. (du meinst nicht zufällig das Buch "Die Girls von Riad", welches in Saudi-Arabien spielt und wo tatsächlich die "gehobene" Mittelschicht zu Wort kommt?)

Nein, dieses Buch meine ich nicht, und wenn wir über Frauen und Männer in Europa/Deutschland/Schweden sprechen, sollte man auch nicht außer Acht lassen, woher sie kommen.

Und da zeigt das Buch von Sineb El Masrar, dass eine großer Teil der jungen Musliminen eben doch längst in Europa angekommen ist.......

Das Buch handelt von jungen Frauen in Deutschland...wie hoch ist ihr Anteil an den in D. lebenden Muslime?
Und die einseitige Berichterstattung in den deutschen Medien kann mich schon lange nicht mehr vom Hocker reißen, aber die Einblicke in das Leben türkischer Mädchen und Frauen im tiefen Ruhrpott oder auf dem platten Land.


@Sara:
Andererseits sind es im Iran gerade die jungen Studentinnen, die sich für die totale Verschleierung der Frauen in der Öffentlichkeit einsetzen.

Was geht uns die "totale (?)" Verschleierung einer Frau an, wenn sie es freiwillig macht?

Man kann diese Trendwende nicht unbeachtet lassen, denke ich.

Ich kann dir versichern, ich habe selbst schon Situationen erlebt, wo ich mir gedacht habe: Mensch, eine kleine Verhüllung/Verschleierung wäre jetzt nicht schlecht. Einfach um meine Ruhe zu haben.

Und wer oder was hat dich daran gehindert, dich zu verhüllen?

Warum setzen wir jedes Kopftuch tragen gleich mit Religion in Verbindung?
Es kann einem doch vollkommen schnuppe sein, was ein anderer Mensch trägt. Es kommt doch nicht auf die Kleidung an, sondern auf den Inhalt, nämlich den Menschen.

Aber über die Kleidung wird auch Gedankengut nach außen transportiert, egal, ob es eine Burkar ist oder die Kleidung eines pubertierenden Teenagers.

@Sara:
Dieser mutige Schritt der schwedischen Regierung, Angehörige ohne Identitätspapiere ins Land zu lassen, dürfte doch auch die Anstrengungen zur Terroristenbekämpfung unterwandern.


Und da ist es wieder, das Vorurteil! Denn alle Einwanderer und vor allem, wenn sie aus einem arabischen Staat kommen, sind ja erst mal alles kleine Terroristen (Das wissen wir ja alle, denn wir sind ja alles erfahrene Terrorismusexperten)

Nein, ist es nicht, ich habe bloß einen dieser blöden smilies vergessen.;-)


winke Sigrid

nach oben springen

#21

RE: Schwedens Asyl- und Einwanderungspolitik

in Schweden 13.03.2011 00:45
von Josef (gelöscht)
avatar

@Aline
Und da ist es wieder, das Vorurteil! Denn alle Einwanderer und vor allem, wenn sie aus einem arabischen Staat kommen, sind ja erst mal alles kleine Terroristen (Das wissen wir ja alle, denn wir sind ja alles erfahrene Terrorismusexperten)


Ein solches Vorurteil gibt es wohl lediglich in Deiner Vorstellung.
Fakt ist es, dass diese Gruppe die größten Integrationsproblemen hat.
Da sich andererseits eine große, wenn nicht sogar zur Zeit die größte Anzahl der derzeitigen Terroristen ein moslimisches Mäntelchen umhängt, ist es allerdings blauäugig vor dieser Tatsache die Augen zu verschliessen. Eine gesunde Vorsicht ist durchaus angebracht.

Josef

nach oben springen

Spritmonitor.de ........ ........ Spritmonitor.de

Bitte beachtet diese Basisregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte gebt das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, auch zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. wenn diese den Beitrag ergänzen. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Eine nachträgliche Überarbeitung ist nur solange möglich, solange auf den Beitrag nicht geantwortet wurde!!! Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 MDStV: Helmut Schnieber (Anschrift im Impressum).
Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernimmt der Seitenbetreiber keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Der Seitenbetreiber ist gemäß § 7 MDstV nicht für die Beiträge der Mitglieder verantwortlich (Durchleitung von Informationen)! Weiteres findet ihr unter "AGB" in der oberen Menüleiste.
Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass auf dieser Website Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren (Anschrift im Impressum), damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Seitenbetreiber kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.



Besucher
0 Mitglieder und 2 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 18 Gäste , gestern 15 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 530 Themen und 5069 Beiträge.

Heute war 1 Mitglied Online :